Antigone

Von Jean Anouilh

Zum Stück

 

Es gibt einen Zyklus von Epen, der von den Schicksalen des Thebanischen Herrscherhauses, der Labdakiden, handelt. Auf dieser Familie ruht ein Fluch (der "Labdakidenfluch"), auf Grund dessen Ödipus, (der Vater von Antigone), von seinem Vater im Gebirge mit durchstochenen Fußknöchel ausgesetzt wird. (Ödipus - griechisch: der "Schwellfuß").

Als er erwachsen ist, erfährt Ödipus von dem Orakelspruch, der ihm veraussagt, dass er seinen leiblichen Vater ermorden werde. Um den Orakelspruch zu entgehen, verläßt Ödipus seinen Kindheitsort Korinth. Auf der Wanderung bekommt er Streit mit einem Fremden und erschlägt diesen - seinen Vater. Er kommt nach Theben, befreit die Stadt von der Sphinx, (einem Ungeheuer), wird mit der Herrschaft betraut und heiratet, ohne es zu wissen, in der Königinwitwe seine eigene Mutter. Er zeugt mit ihr vier Kinder: Eteokles und Polyneikes, Antigone und Ismene. Als in Theben die Pest ausbricht: Theben kann nur gerettet werden, wenn früherer Mord an altem König bereinigt ist. Ödipus stellt Nachforschungen an, bis sich enthüllt: er selbst ist Mörder und verheiratet mit seiner Mutter. Daraufhin blendet sich Ödipus, Iokaste erhängt sich. Die Söhne des Ödipus, Eteokles und Polyneikes, regieren zunächst abwechselnd, bis Streit entsteht, Polyneikes wird Eteokles aus Theben vertreiben. Er holt Verstärkung aus Argos und zieht gegen Theben, die Brüder töten einander im Kampf. Die Stadt Theben bleibt siegreich.
Kreon, der Bruder der Iokaste, übernimmt als nächster Verwandter die Königsherrschaft in Theben. Sein erster Erlass: unter Androhung der Todesstrafe darf niemand den Landesfeind Polyneikes (den Angreifer der Vaterstadt) begraben. Hier beginnt unsere Geschichte.

 

Zum Autor

 

JEAN ANOUILH geboren am 23. Juni 1910 in Bordeaux

 

1919 Die Familie zieht nach Paris. Matura. Begonnenes Jura - Studium
1929 Texter in einer Pariser Werbeagentur
1930 Für kurze Zeit Generalsekretär der Comedie des Champs-Elysees bei dem berühmten Schauspieler und Regisseur Luis Jouvet. - Militärdienst, untauglich
1932 Erste Heirat, eine Tochter. Erste Aufführung eines Anouilh-Stückes ("L'Hermine", Tradödie). Ab diesem Zeitpunkt Drehbücher für Filme und zahlreiche Theaterstücke.
1937 Erster großer künstlerischer und finanzieller Erfolg mit "Le voyageur sans bagage" - Schauspiel in fünf Bildern.
1944 "Antigone" kommt im Februar zum ersten Mal auf die Bühne.
1953 Scheidung und zweite Heirat, aus dieser Ehe gehen drei Kinder hervor. Anouilh beginnt auch zu inszenieren. (z. B. Molieres "Tartuffe")
1980 Anouilh erhält den erstmals vergebenen Großen Theaterpreis der Academie Francaise
3. Oktober 1987 stirbt Anouilh in Lousanne, wo er seit vielen Jahren seinen Wohnsitz hatte.


Autor: Jean Anouilh

 

Regie: Brigitta Prochazka

 

Premiere: 11. November 2000

 

Auf der Bühne: Christine Lasta, Gabriela Walder, Edi Braunhofer, Herbert Mairl, Renate Messner, Kurt Kern, Simon Kostner, Fabian Kern, Carmen Urthaler, Annemarie Tasser, Felix Hitthaler, Peter Niederegger

 

Hinter der Bühne: Alfons Steger, Margareth Schiener, Waltraud Hitthaler, Claudia Dejaco, Renate Puecher, Paul Oberlechner, Bruno Zöschg, Peter Oberhuber, Walter Eisath