Die Legende vom heiligen Trinker

Geschrieben von Joseph Roth | Gespielt von Georg Paul Aichner

Zum Stück:

 

Der Obdachlose Andreas Kartak lebt unter den Brücken der Stadt der Liebenden. Die Liebe hat ihn auch einst ins Gefängnis gebracht und schließlich in die Obdachlosigkeit getrieben. Andreas hadert nicht mit seinem Schicksal; er nimmt das Leben, wie es kommt, und somit auch die 200 Franc, die ihm ein vornehmer Herr eines Tages überreicht. Andreas besteht darauf, das Geld zurückzugeben, und sie einigen sich, dass Andreas es bei der Heiligen Therese von Lisieux in der Kapelle Ste Marie de Batignolles hinterlegen wird. Wie sich ihm nun durch die unerwartete Gabe noch einmal die Möglichkeit eröffnet, am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen - begleitet und gelenkt vom Alkohol - davon erzählt Roth in der Legende vom heiligen Trinker. Doch ist Roths letzte Erzählung vielmehr auch eine Parabel auf die Wendungen des Schicksals, auf das Verschwimmen von Wollen und Getrieben-Werden, auf das Sich-Erfreuen-am-Leben und auf das Annehmen-Können: "Gebe Gott uns allen, uns Trinkern, einen so leichten und so schönen Tod."

 

Die Legende vom heiligen Trinker ist die letzte Erzählung von Joseph Roth, der 1939 vereinsamt und dem Alkohol verfallen in Paris starb. Dorthin emigrierte er bereits 1933, um der nationalsozialistischen Barbarei zu entkommen. Dass er diese Erzählung kurz vor seinem Tode schrieb, gibt dem Inhalt der Legende eine zusätzliche autobiographische Dimension. Nicht von ungefähr lautete ein erster selbstgewählter Untertitel: „Das finale furioso eines erfüllten Lebens“.

 

Spezial:

 

Mit dem „Trinker“ auf Tournee

Georg Paul Aichner zeigt „Die Legende vom heiligen Trinker“ von Joseph Roth noch einige weitere Male:

 

  • im Frühjahr 2021 an diversen Oberschulen in Südtirol
  • am 26. September 2021 beim “Monologos Theater Contest Bozen”
  • am 02. September 2022 im Ursulinengarten in Bruneck beim „Garten der Literatur“ als Beitrag des Kleinen Theaters im Rahmen der „Cooltour 2022“ der Stadtgemeinde Bruneck 
  •  am 20. Juli 2023 an der Universität Freiburg als Teil der Veranstaltungsreihe „Studium generale“
  • am 28. Juli 2023 in Ahornach im Musikpavillon am Festplatz

Autor: Joseph Roth

 

Schauspiel: Georg Paul Aichner

 

Regie: Norbert Seeber

 

Ort: Gänseliesl Bruneck

 

Premiere: 21. August 2020

 

Hinter der Bühne: Rudi Plank, Eduard Peer, Gernot Nagelschmied, Norbert Seeber, Alexandra Oberhauser, Lissi Schwärzer, Agnes Öttl, Leon Feichter, Verena Puecher

 

 

Programmheft als PDF